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Der Verlag

Geschichte & Programm

Bereits mit seinem ersten Buch, »Die Gebetsflöte« setzte der Verleger den entscheidenden Akzent, der auch heute noch den ersten Schwerpunkt des Verlagsprogramms bestimmt. »Dieses Indianische Märchen erzählt von den Naturgeistern, den Hütern der Erde; von einem kleinen Mädchen, dem eine verzauberte Flöte anvertraut wird; von der Zerstörung der Umwelt und von der Rettung der Erde.«

Der erste bei Neue Erde erschienene Titel, »Die Gebetsflöte«, ist seit 1984 lieferbar.

Als spirituelle Ökologie und Naturphilosophie bezeichnet Andreas Lentz diesen Teil seines Programms. Dazu zählen Titel zur Geomantie, zu keltischer und indianischer Spiritualität, zu Naturgeistern oder zur Tiefenökologie. 

Der zweite Schwerpunkt von Neue Erde sind ganzheitliche Heilweisen und hier insbesondere die Steinheilkunde. Mit mehr als zwanzig Titeln allein auf diesem Gebiet und der Koryphäe Michael Gienger als wichtigstem Autor, ist Neue Erde vielleicht der bedeutendste Verlag für alle, die sich mit diesem Thema befassen.

Mit der Übernahme des Ryvellus Verlages 1998 konnte Neue Erde sein Programm mit Titeln aus der Traditionellen Chinesischen Medizin sowie rund um das Thema Engel ergänzen.

2004 brachte Andreas Lentz 25 % der GmbH-Anteile in eine Stiftung ein. Diese gemeinnützige »Stiftung Kreis der Bäume« will Land kaufen, wo Bäume wachsen und sich ganz entfalten dürfen, der Nutzung entzogen, sondern offen für eine geistig-seelische Begegnung mit den Menschen. So ist Neue Erde der Verlag, der zu einem Viertel den Bäumen gehört.

2006 wurde IRIS übernommen. Dieser Verlag wird als Imprint weitergeführt mit den Themenschwerpunkten Orakel, Tarot und Astrologie.


Der Verlag heute

Neue Erde sieht sich als sympathischer und engagierter Kleinverlag, geprägt von der Persönlichkeit des Verlegers Andreas Lentz. In diesem »Verlegerverlag« (0-Ton A. Lentz) gehen die Inhalte eindeutig vor Profit: »Bücher, in denen auf irgendeine Weise die Erde, Frauen oder die Natur herabgesetzt oder verunglimpft werden, werden sich bei mir nie finden.« Mit diesen Worten machte Andreas Lentz deutlich, was er unter verlegerischer Verantwortung versteht.

Diese klare Abgrenzung von restaurativen und mitunter reaktionären Strömungen in der Esoterik- und Lebenshilfeliteratur und das Bekenntnis zu einer erdverbundenen und lebensbejahenden Spiritualität machen das Profil von Neue Erde aus.

Andreas Lentz ist nicht nur Verleger, sondern er war auch mehr als 30 Jahre Verlagsvertreter in Baden-Württemberg. Durch diesen direkten Kontakt mit den Buchhandlungen ist er mit der Situation und den Problemen im verbreitenden Buchhandel vertraut. Darüber hinaus ist er in der Vernetzungsarbeit kleiner Verlage aktiv. Das ganze Interview als PDF zum Herunterladen, gibt es hier.


Zum 30-jährigen Jubiläum wurde außerdem ein ausführlicher Einblick in die Verlagsgeschichte erstellt. Diese Broschüre kann bei Issuu durchgeblättert werden: 30 Jahre Neue Erde Verlag

Zum 40-jährigen Jubiläum erscheint 2024 das Buch »Frieden mit der Natur« mit 20 Essays von Neue Erde-Autoren.


Informationen zum Neue Erde Verlag:

Gegründet: 1984
Output: Mehr als 350 Titel veröffentlicht
Gesamtauflage: mehr als eine halbe Million
Rechtsform / Mitarbeiter: GmbH / 5 Mitarbeiter
Lage: Saarbrücken
Vertrieb: Europaweit mit vielfach übersetzten Titeln

 

Interviews mit Andreas Lentz





Was ein Buchverlag leistet

Heute kann jeder seine Inhalte vergleichsweise einfach ins Netz stellen und sie so einem riesigen Publikum zugänglich machen. Und nicht zuletzt bietet zum Beispiel das Internetportal Amazon an, Bücher zu verlegen. Ist der herkömmliche Verlag also verzichtbar geworden, hat er sich überlebt?

Letzten Endes werden das die Leser entscheiden, aber ich glaube, sie werden schnell den Unterschied wahrnehmen zwischen einem Buch aus einem Verlag und einem Buch direkt vom Autor.

Das herkömmliche Buch durchläuft vom Autor bis zum Leser einen langen Prozess.

Zuerst ist da der Lektor im Verlag, der das Manuskript daraufhin prüft, ob es überhaupt eine Leserschaft dafür gibt und ob der Verlag der richtige Kanal ist, diese Leserschaft zu erreichen. Als Leser bleiben Sie auf diese Weise davor verschont, die vielen unsäglichen, unausgegorenen oder auch nur belanglosen Manuskripte selbst zu prüfen, um dann das eine wirklich Lesenswerte zu finden (oder auch nicht).

Wird ein Manuskript angenommen, dann arbeiten Autor und Lektor gemeinsam am Feinschliff. Bei Sachbüchern gibt es zudem häufig externe Fachleute, die den Inhalt auf Fehler prüfen. Als Leser kommen Sie so zu einem Text, der inhaltlich abgeklopft, stilistisch sicher und gut lesbar ist.

In einem weiteren Durchgang geht der Text durch ein Korrektorat, das die Rechtschreibung prüft. Als Leser brauchen Sie sich also nicht über schlechte Rechtschreibung zu ärgern, die oft dazu führt, dass man einen Satz zwei Mal lesen muss, um zu verstehen, was eigentlich gemeint ist. (Wer freie Texte im Internet liest, wird wissen, was ich meine!)

Parallel überlegen im Verlag Lektorat und Vertrieb gemeinsam, wie sie die Leser für das Buch am besten erreichen: Wie sieht der Umschlag aus, wie lautet der Titel, wie lauten die Klappentexte? Als Leser haben Sie am Ende ein gutes Bild von dem Buch. Titel, Umschlag und Klappentext beschreiben das Buch zutreffend, und so wissen Sie, ob es interessant für Sie ist.

Vorschau

Jetzt ist es an der Zeit, das Buch dem Handel vorzustellen. Der Verlag versendet eine »Vorschau«, in dem die Bücher der kommenden Saison vorgestellt werden. Verlagsvertreter, die die Bücher gelesen oder zumindest angelesen haben, stellen die Bücher persönlich den Buchhändlern vor, der sie dann einkauft – oder auch nicht. Als Leser finden Sie in der Buchhandlung ein Sortiment an Büchern, das ein Mensch bewusst ausgewählt hat, der sich mit den Inhalten auskennt und auseinandersetzt. Er kann Sie entsprechend beraten, sich in dem riesigen Angebot zurechtzufinden.

Während die Verlagsvertreter die Bücher schon anbieten, wird im Verlag an der Fertigstellung gearbeitet: Satz, Umbruch und Ausstattung, und dann die Produktion in der Druckerei überwachen. Als Leser haben Sie am Ende ein Buch in der Hand, das im Hinblick auf Gestaltung, Ausstattung, Papier und Verarbeitung ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

Sie haben Ihr Buch gefunden? Sie gehen zur Kasse und bezahlen es? – Danke!

Ihr Geld wandert nun aus der Kasse des Buchhändlers zur netten Buchhändlerin, die ja auch leben muss; an das Elektrizitätswerk, welches den Strom für die Beleuchtung geliefert hat; an den Vermieter der Räume in zentraler Lage und… und… – Und der Verlag bekommt natürlich auch seinen Anteil.

Und genauso, wie der Buchhändler die Einnahmen für Wareneinkauf und die verschiedenen Kosten aufwenden muss, so hat auch der Verlag seine Mitarbeiter, Raumkosten, Rechner usw. zu bezahlen, nicht zu vergessen die Druckerei, die Grafiker, die externen Lektoren – und natürlich die Autoren, die von jedem verkauften Buch einen festen Prozentsatz des Ladenpreises bekommen.

Kann ein Autor von seiner Arbeit leben? – Man schätzt, dass weniger als 1 % der Schriftsteller ihren Lebensunterhalt mit ihrer Arbeit bestreiten können; und nur ganz wenige einzelne werden durch das Schreiben wirklich wohlhabend.

Aber der Verlag, der bereichert sich doch, oder nicht? – Richtig ist, dass ein Verlag, würde er nur Bestseller produzieren, praktisch eine Gelddruckmaschine wäre. Nur: Kein Verlag tut das, noch nicht einmal jene, die das versuchen. Hinter vielen Verlagen stehen [aber] auch heute noch Menschen, die Überzeugungstäter sind, die die Bücher zuerst um der Inhalte willen herausbringen. Eine grobe Faustformel des Verlagsgeschäftes besagt, dass 50 % der Titel Verluste bringen, weitere 40 % tragen sich mehr oder minder selbst und nur 10 % werfen wirklich und manchmal beträchtlichen Gewinn ab – und tragen damit die 90 % der anderen Titel mit. Als Leser haben Sie eine enorme Auswahl an Büchern, von denen jedoch mindestens 50 % subventioniert sind, im Wesentlichen von den 10 %, die die Masse machen.

Buchhandlung


Aus diesem Grund gibt es auch die Preisbindung, die verhindert, dass die Bücher, die zu Bestsellern werden, im Preiswettbewerb so billig werden, dass sie die anderen Bücher über eine Mischkalkulation nicht mehr mittragen können. Als Leser bezahlen Sie für einen Bestseller zwar etwas mehr, aber dafür sind viele andere Bücher erschwinglich, die sonst deutlich teurer – oder gar nicht erst erschienen wären.*

Im Übrigen beweist der starke Konzentrationsprozess bei Verlagen, in dem viele kleine Verlage von größeren »geschluckt« wurden, dass viele wirtschaftlich nicht überleben konnten. Also hat die Preisbindung den Wettbewerb nicht beeinträchtigt.

Als Leser dürfen Sie sich über eine große Vielfalt an Büchern freuen, weil es immer noch eine große Zahl von Verlagen gibt, und jedes Buch, das Sie in die Hand nehmen, zeugt von der Leistung dieser Verlage, die Sie – nachdem Sie etwas mehr über die Hintergründe wissen – vielleicht noch besser zu würdigen wissen.

* Nach Abschaffung der Buchpreisbindung in Großbritannien ist der durchschnittliche Buchpreis gestiegen, die Titelvielfalt hingegen deutlich zurückgegangen – ganz abgesehen von einem Sterben der örtlichen, unabhängigen Buchhandlungen.