Altes Wissen für die neue Zeit
Das Denken allein wird uns den Weg aus der tiefen Umwelt- und Menschheitskrise nicht weisen, sondern nur eine Wieder-Anbindung an die Natur, also auch an die Natur in uns. Über Rituale, die über das Stammhirn (den ältesten Gehirnteil) wirken, kommen wir wieder in eine Verbindung mit unserer inneren und der äußeren Natur sowie zu Harmonie und Frieden in unserer menschlichen Gemeinschaft. Wie das geht, zeigt dieses anschauliche und praktische Buch, das zugleich durch seine stattliche Materialfülle überzeugt.
Erika Haindl ist Kulturanthropologin und weist in ihrem Buch auf eine Fülle von Beispielen aus den unterschiedlichsten Kulturen hin, um uns vor Augen zu führen, welche Kraft Rituale haben: kleine Rituale im Tagesverlauf, größere in Gruppen, zu den Jahreszeiten oder eigene im Kreis der Familie und der Gemeinschaft zu den einschneidenden Durchgängen im Lauf des menschlichen Lebens. Dabei legt sie den deutlicheren Schwerpunkt auf die weibliche Seite, denn diese gilt es zu stärken, wenn wir das weiblichmännliche Gleichgewicht wieder herstellen wollen; eine der Grundlagen jeder rituellen Arbeit.
Erika Haindl verknüpft dabei immer wieder ihr immenses Wissen mit den eigenen, über Jahrzehnte gesammelten Erfahrungen. So feierte sie mehr als zwanzig Jahre lang gemeinsam mit ihrem Mann Hermann Haindl und den Mitgliedern des 1987 gegründeten gemeinnützigen »Zentrums für altes und neues Wissen und Handeln« e. V. die Vollmond- und Sonnwendfeste.
Zudem waren die beiden Haindls über viele Jahre Anlaufstelle für nach Deutschland reisende traditionelle nordamerikanische Indianer, mit denen sie hier, aber auch in deren Heimat viele Rituale feiern durften.
Natürlich ist dieses Buch keine Kurzanleitung für »Wochenend-Rituale«. Es ist eine nachdenklich machende Reise durch eine sowohl individuelle als auch kollektive Vergangenheit wie in zukünftige Möglichkeiten einer Arbeit mit Ritualen, die uns zurückbringt in den Fluss der Zeit, in den Rhythmus des Lebens und in den einen Atem, den wir mit allem teilen.
ISBN 978-3-89060-655-2
Paperback, 296 Seiten, 15,5 x 22 cm
20,00 € (D)/20,60 € (A)

Dr. Erika Haindl (1931-2019), Studium der Kunstgeschichte, Vor- und Frühgeschichte und Promotion in Kulturanthropologie/ Europäische Ethnologie. 1955 heiratete sie den Maler und Bühnenbildner Hermann Haindl, mit dem sie fast sechzig Jahre gemeinsam ihren spirituellen Weg ging. Hermann Haindl starb 2013. Erika Haindl promovierte 1979 im Fach Kulturanthropologie und war unter anderem über zehn Jahre Lehrbeauftragte am Institut für Kulturanthropologie /Europäische Ethnologie der Frankfurter Universität. Sie war vielfältig bürgerschaftlich engagiert, hatte unter anderem gemeinsam in den 70er Jahren mit ihrem Mann für die Erhaltung der Hofheimer Altstadt gekämpft und damit der kleinen Stadt die sichtbare Erinnerung an ihre Geschichte erhalten. 2012 wurde Dr. Erika Haindl der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Neben einer Reihe spezieller Veröffentlichungen erschien von ihr auch das Buch (gemeinsam mit den dazu gehörenden Bildkarten von Hermann Haindl) »Bachblüten – Begegnung mit Heilkräften«.
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